Über uns

AUS EINEM TRAUM

Den Traum einer eigenen Bibliothek hatte ich schon als Schulkind.

 

WURDE EINE IDEE

Zusammen mit der Jugendclubleiterin entstand die Idee der Bibliothek im Dorf.

 

UND NUN WIRKLICHKEIT

Am Samstag, den 08. April 2006 um 14:00 Uhr konnten wir unsere Bibliothek eröffnen

Mein Name ist Tom Weber,

ich bin der ehrenamtliche Leiter von Toms Büchertraum. Seit meiner Geburt leide ich unter einer cerebralen Bewegungsstörung. Dadurch bin ich körperlich eingeschränkt und sitze im Rollstuhl. Von 1992 bis 2004 besuchte ich das Sonderschulzentrum Tangerhütte. Dort habe ich den Abschluss der 9. Klasse erreicht.

Die Idee,

eine Bibliothek im Stendaler Ortsteil Möringen zu eröffnen, hatte ich schon als Kind.  Gerne habe ich die Schulbibliothek besucht. Da wurde in mir das Interesse am Aufbau einer Bibliothek geweckt. Mich beschäftigte wie die Bücher nach Autoren und Themen sortiert werden. Dazu machte ich mich im Internet schlau. Was mir fehlte waren Bücher und Räumlichkeiten. Eines Tages waren die Clubleiterin und ich in der alten Clubbar. Da kam Sie auf die Idee, in diesem Raum eine kleine Bibliothek einzurichten. Mit diesem Vorschlag erfüllte sie mir meinen größten Traum.

Mir Zustimmung der Ortsbürgermeisterin, 

machten wir uns an die Arbeit, den Raum umzugestalten. Durch einen Aufruf zur Spendenaktion in der Presse und Aushänge im Dorf kamen viele Bücher zusammen. Nach Fertigstellung des Raumes konnten wir am Samstag, den 08. April 2006 um 14:00 Uhr unsere kleine Bibliothek eröffnen.

Es ist soweit!!!

 

Unsere kleine Bibliothek wurde mit einer Kaffeetafel eingeweiht. Zur Eröffnung waren die Ortsbürgermeisterin, eine Reporterin von der Zeitung und viele Dorfbewohner gekommen. Die Clubleiterin sagte mit einem Lächeln „Tom hat mit seinem Ehrgeiz, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen das ganze Dorf verrückt gemacht.“

Jetzt geht die Arbeit erst richtig los!

 Nach der Eröffnung haben wir begonnen die Bücher zu sortieren und in Excel zu erfassen. Da merkten wir schnell, dass das eine Regal nicht ausreichte. Einer aus dem Ortschaftsrat hatte aber noch drei alte Regale. Als diese bei uns waren, konnten wir weiter arbeiten. Am Pfingstsonntag 2006 haben die Landfrauen und ich einen Kuchenbasar veranstaltet. Aus dem Erlös haben wir drei neue Regale kaufen können. Als kleines Dankeschön veranstalteten wir einen humorvollen Leseabend. Einige Zeit später, hatten wir alle Bücher, die wir hatten, erfasst. Es war keine leichte Aufgabe, aber es hat trotzdem Spaß gemacht! Dabei wurde ich unterstützt von Freiwilligen, Gemeindemitarbeitern und meiner Familie.

Der erste Tag der offenen Tür

Im April 2008 war der erste Tag der offenen Tür. Dort kam ein kleiner Junge zu uns. Lesen konnte er noch nicht, aber er hatte großes Interesse an den Tierkinderbüchern. Auch zwei Frauen aus Klein Schwarzlosen füllten an diesem Tag eine Karteikarte aus. Eine davon war eine Kollegin aus der Lebenshilfe Tangerhütte, wo ich vormittags arbeite.

So entstand die Idee der Pendeltasche

Nach vier Wochen gab sie mir die Bücher auf der Arbeit wieder zurück und fragte mich nach weiteren Büchern. Da machte ich mir  Gedanken, zum Büchertransport. Einige Tage später ist mir die Idee gekommen, man könnte ja für diesen Zweck Tüten nutzen. Nach einiger Zeit hatte die Idee so weit entwickelt, dass ich der Lebenshilfe die Idee unterbreitete, eine Bücherausleihstunde einzurichten. Nach ein paar Gesprächen hatte ich die Zusage. Im September 2008 hat sich dann der Service der Bibliothek erweitert. Nutzer die nicht in die Bibliothek kommen können, werden seit dem über die Pendeltasche betreut.

Das neue Programm

Im Dezember 2008 habe ich einen neuen Computer bekommen. Zu dieser Zeit habe ich das Programm PS-BIBLIO von Paidosoft im Internet entdeckt. Der Bücherbestand und die Leserkartei werden seit dem über dieses Programm erfasst. Weil mit der Demo Version nur 1000 Medien erfasst werden könnte, hat uns im September 2014 Herr Albrecht Schmitt von Paidosoft eine Vollversion gesponsert. Seit Januar 2018 haben wir die neuste Version. Dieses Programm ist mir, mit meiner Beeinträchtigung, eine große Arbeitserleichterung. So kann ich mehr Zeit meinen Lesern widmen.

Mein Samstag bei Freistil

Durch eine Bekannte habe ich im November 2008 von dem Projekt Freistil erfahren. Ich mich informiert und beworben. Mitte Februar 2009 bekam ich eine Einladung in das Magdeburger Gemeindezentrum St. Sebastian. Am 28. Februar 2009 war es dann so weit, das Wochenende in Magdeburg begann. Unter dem Motto „Zeige, was Du machst!“ waren 61 Bewerber geladen. Ich war sehr aufgeregt, aber das Warten hatte sich gelohnt. Ich habe für meine Arbeit in der Bibliothek einen Sonderpreis gewonnen. Mit diesem Preisgeld habe ich unsere Pendeltaschen und Hörbücher finanziert. An diesem Tag hatte ich viel Spaß und habe viele neue Ideen für meine Zukunft gesammelt.

Entwicklung 2009 und 2010

In den Jahren 2009 und 2010 habe ich noch mal einen großen Berg von Büchern erhalten. Durch die Eingemeindung hatte ich von der Stadt Stendal mehr Geld erhalten so dass ich weitere Regale, Buchstützen und andere Dinge kaufen konnte. Im April 2010 fand eine Diskussionsrunde statt. Alle waren sich darüber einig, dass die Öffnungszeiten sich bewähren. Für ältere Bürger des Ortes soll das Pendeltaschensystem eingerichtet werden. Der Bücherbestand und Kundenstamm erweiterte sich und wir hatten immer mehr Arbeit.

Unser 5-jähriges Jubiläum

Plötzlich stand unser fünf jähriges Jubiläum vor der Tür. Wir hatten mit den Vorbereitungen alle Hände voll zu tun. An dem Festtag war der Leiter vom Amt für Jugend, Sport und Soziales gekommen. Er sagte zu mir „Fünf Jahre, ist ein gutes Kindegartenalter, aus den Babyschuhen ist die Bibliothek rausgewachsen.“ Meine Tränen der Rührung konnte ich nicht mehr zurückhalten, als er mir eine Ehrenmedaille um den Hals hang.

Arbeitsreiche Jahre

Nach dem fünf jährigen Jubiläum wurde es ein bisschen ruhiger in der Bibliothek. Wir hatten weiterhin viel zu tun, aber wir haben uns mit der Arbeit Zeit gelassen. Im März 2014 lud ich zu einem Aktionstag ein, an dem die Besucher ihre Romane gegen unsere tauschen konnten. Viele haben uns neuwertige Romane gespendet.

Unverhoffte Geldspende

Im Dezember 2014 veranstaltete der Möringer Sportverein eine Tombola. Der Erlös wurde an die Bibliothek gespendet. In Zusammenarbeit mit meiner Familie habe ich im August 2015 die Bibliothek renoviert. Von dem Erlös aus der Tombola haben wir einen neuen Fußbodenbelag gekauft und verlegt. Dann haben wir die Bibliothek wieder eingeräumt und dabei den Tresen gedreht. Dadurch entstand noch mehr Platz für Bücher und ein kundenfreundliches Ambiente. Jetzt freue ich mir auf unser zehnjähriges Bestehen im kommenden Jahr.

Vorbereitungen zum Fest

Für das große Jubiläumsfest hatten wir noch viel zu tun. Unterstützung bekam ich dabei von Bekannten aus Tangerhütte. Sie erneuerte die Beschriftung der Regale. Ich hatte mit der Planung für das Festwochenende alle Hände voll zu tun.

Das Fest beginnt

Das Festwochenende begann am Freitag, den 08. April 2016 um 19:00 Uhr mit einer Lesung. Die altmärkische Kriminalautorin, Sina Kongel-Breddin präsentierte

„Wenn es dunkel wird in Bismark.“ Im Anschluss klang der Abend mit einem kleinen Imbiss gemütlich aus.

Das Fest geht weiter

Am Samstag, den 09. April 2016 um 14:00 Uhr ging es weiter. Ich begrüßte alle Gäste mit einer kleinen Ansprache. Der Leiter vom Amt für Jugend, Sport und Soziales und die Streetworkerin von der Hansestadt Stendal waren auch gekommen. Nach meiner Ansprache sagte er: „Ich habe Hochachtung vor dem Engagement.“ Dann übergab er mir eine Ehrenurkunde vom Oberbürgermeister. Außerdem überreichte er mir einen Buchpokal, der ein Ehrenplatz in der Bibliothek gefunden hat. Nach der Ansprache kam eine Präsentation mit dem Lied Danke für den Guten Morgen. Danach übergab ich allen Helfern und Weggefährten eine Dankesurkunde und eine Medaille. Die Möringer Sportfrauen versorgten danach alle mit Kaffee und Kuchen. Das Jubiläum war für mich bisher die schönste Veranstaltung.

Die Namensänderung 

Nach unserem 10-jährigen Jubiläum macht ich mir Gedanken über die Zukunft der Bibliothek. Kurz darauf hatte ich eine Idee. Ich wollte mehr Angebote mit Büchern im Rahmen der Bibliothek umsetzen. Der Name, Dorfbibliothek Möringen, war nicht mehr zeitgemäß und langweilig geworden. Nach langer Überlegung nannte ich die die Bibliothek am 01. September 2016 in „Toms Büchertraum“ um. Ein neues Schild am Ortseingang macht die Besucher auf meine Angebote aufmerksam. Dieses fertigte der Copyshop Böhme aus Stendal für uns an.

Das Jubiläumsjahr Endet 

Im Dezember 2016 veranstaltete ich unseren traditionellen Tag der offenen Tür. Für diesen Tag backte meine Schwester Kuchen. Wir haben mit Kindern und Eltern dreidimensionale Engel gebastelt. Diese Engel haben wir aus alten Büchern gefaltet. Die Falttechnik kommt aus Japan und heißt Orimoto. Als die Engel fertig waren, sah dies aus als ob es zwischen den beiden Buchdeckeln sitzt. Zu meiner Überraschung kam die Stadträtin vorbei. Sie überbrachte uns die Nachricht, dass die langersehnte Rampe genehmigt und in Auftrag gegeben ist.

Was lange währt, wird endlich gut

Mit diesen Worten begrüßte im März 2017 meine Gäste. Nach elf Jahren ist es endlich so weit, jetzt kann ich sicher und selbständig meinen Büchertraum aufsuchen. Die Stadträtin und ich haben mit dem berühmten Scherenschnitt die Rampe eröffnet. Unter den Gästen waren auch Vertreter der Hansestadt Stendal. Jetzt können auch andere Besucher mit Handicap zu uns kommen.

Orimotonachmittage

Seit September 2017 finden regelmäßig in den Herbst- und Wintermonaten Orimotonachmittage statt. An diesen können die Teilnehmer, die Falttechniken für verschiedene Objekte erlernen. Zum Beispiel haben die Kinder und ich einmal eine  Zettelwirtschaft gefaltet. In einer kleinen Gruppe macht das Falten besonders viel Spaß.

Der Schrank wird nie leer

Im Flur habe ich einen Schrank. In dem immer alle Bücher gelagert werden, die Leute uns spenden. Wenn ich Bücher erfasse, hole ich mir immer 24 Stück in die Bibliothek. Dann stempel ich jedes Buch, beim Erfassen bekommt jedes einen Barcode. PS-Bilio erkennt bei der Ausleihe automatisch um welches Buch es sich handelt. Über einen Buchsteckbrief tauschen sich die Leser indirekt miteinander aus. Alle Bücher die schon bewertet sind, haben einen Bewertungsstern.

Zum zweiten Mal Gast bei mir

Ende März 2019 organisierte ich einen Krimiabend. Dazu lud ich wieder die altmärkische Kriminalautorin, Sina Kongel-Breddin ein. Sie stellte uns die ersten beiben Bücher aus einer Trilogie vor. Zuerst las sie aus dem Buch „Der Tod im Glas“ und dann aus dem Buch „Alles ins Gold.“ Der Krimiabend war sehr spannend und aufregend.

Meine Zukunftspläne

In der Zukunft möchte ich die Angebote immer mehr erweitern. Damit sich in dem Bibliotheksalltag keine Routine oder gar Langeweile einschleicht. Zukünftig werden Orimotonachmittage, Lesungen, Diskussionsrunden, Aktionstage und vieles mehr angeboten. Auf unserer Facebookseite finden sie immer das aktuelle Angebot.

Kontakt

Haben Sie Fragen, Anregungen, Kritik, wollen Sie Bücher spenden, oder anderweitig helfen?

Dann treten Sie gerne mit uns in Kontakt.

Adresse

Möringer Dorfstraße 47
39576 Stendal OT Möringen

Öffnungszeien

Mo: 16:30 - 18:00
Mi: 16:00 - 19:00
Do: 16:30 - 19:00

Kontakt

0172 / 36 84 00 6
toms-buechertraum@web.de